Sonntag, 23. Dezember 2007

Put the lights on the tree

Man stelle sich vor, man wäre so eine Art Auslandskorrespondent. Man habe die Aufgabe, regelmäßig über aktuelle Entwicklungen aus... sagen wir mal... Island zu berichten. Und dann: passiert einfach nichts, absolut nichts, über Wochen und Monate hinweg! Ziemlich doof stünde man dann da. Sicher, das Beispiel ist ziemlich herbeikonstruiert. Schließlich weiß ja jeder, dass in Island der Bär steppt. Leider ist mir nur kein besseres Bild eingefallen, um zu verdeutlichen, wie es mir gerade ergeht. Es ist nichts los im Staate Hodenkrebs.

Ich sollte mich nun freuen und mein Blog mit Vergnügen veröden lassen. Nur leider ist es ja nun auch nicht so, dass ich bereits alles hinter mir hätte. Ich hänge bloß in der Luft, kann nichts neues beginnen und muss einfach abwarten, bis es dann im nächsten Jahr mal weitergeht. Die freie Zeit, über die ich mich zunächst so gefreut hatte, kann ich nicht genießen, weil ich im Grunde doch gar keine freie Zeit haben möchte. Erfüllte Zeit möchte ich haben, randvoll mit guten, normalen Dingen. Jetzt, bei diesem erzwungenen Herumgehänge merke ich nur umso deutlicher, wie sehr es mich aus der Welt katapultiert hat. Ich stehe am Rand, könnte man sagen. Oder besser: ich schwebe in einem anderen Universum.

Womit ich den Leser auch schon wieder herauskatapultieren möchte aus diesen düsteren Gedankengängen. Es ist schließlich bald Weihnachten. Dies ist auch der Grund, warum ich diesen Eintrag nicht wie üblich aus dem Chaosgebirge meiner Wohnung in die Welt sende. Nein, seit heute bin ich bei meinen Eltern, wo sogar die Luft schön eingerichtet ist, mit angenehmen Düften. Die Luft zu Hause ist da eher ziemlich verwüstet.

Wüst ist auch mein Hirn dieser Tage. Wüst und leer, wie die Welt, bevor Gott sie bevölkerte. Vielleicht denkt ja der ein oder andere mal an den alten Herrn dieser Tage. Ich hingegen werde zu vollgestopft mit Atheismus und allerlei Fettigem sein. Bis bald dann!

Schnell macht sich der Protagonist aus dem Staub, um sich hinter dem nächsten Gebüsch für diesen Eintrag zu schämen. Er überlegt kurz, dann rennt er noch einmal zum PC zurück und tippt ein:

P.S. Morgen gibt's als kleines Geschenk für die treuen Leser ein Weihnachtsgedicht von mir.

Und wieder macht er sich aus dem Staub...

Dieser gefallsüchtige Schleimer...

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

tach min jung! :-)

wenn mich nicht eine blitz-erkältung über weihnachten an den boden geworfen hätte, wäre ich gern mal vorbei gekommen, hätte dir über die gepflegte platte gestreichelt und versucht, dir mut zuzureden.
wieso habe ich so ein gutes gefühl bei dir??
vielleicht, weil unkraut (wie ich auch eines bin) ab und zu mal runtergemäht wird. aber unsere wurzeln sind unkaputtbar. wir stehen wieder auf. und bei dir bin ich da ganz sicher, mein lieber! du bist schon ein ziemlich heftiges unkraut ;-)))

wir sehen uns.

lieben gruß von
christian