Montag, 22. Oktober 2007

Down with the sickness

Tja, da hat man mir doch endlich das Internet hier gerichtet und ich muss mich jetzt nicht mehr unter übelsten Verrenkungen zur Multimediastation meines Nachbarn hinüberbeugen. Ich selbst allerdings fühle mich noch bei weitem nicht "gerichtet". Deshalb nutze ich das schwer einzuschätzende Zeitfenster bis zum nächsten Erschöpfungszustand, um mal eben meinen Eintrag abzufeuern. Nun gut, liebes Tagebuch, was habe ich denn gestern und heute so erlebt? Vor allem kenne ich jetzt den Zustand der Müdigkeit wohl in sämtlichen Schattierungen. Keine dieser Schattierungen hat mir gefallen und ich mir selbst schon mal gar nicht. Aus dem Spiegel schaute mich etwas an, was ich als Zombie bezeichnen würde, wenn der Begriff ob seiner Film-Konnotation nicht viel zu glamourös wäre. Zeitweise ergab ich mich der Vorstellung, ich sei ein altes Gemäuer, das sowohl von außen, als auch von innen völlig mit Giftefeu zugewuchert ist und auch jetzt erscheint mir dieses Bild passend - vergiftet und im Verfall begriffen.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass mein derzeitiger Nachbar ein fürchterlicher Querulant und Quadratschädel ist, der ständig die Schwestern und Ärzte mit seiner Paranoia terrorisiert. Er zieht mich runter in seinen Sumpf aus Negativität. Doch leider kann ich sein Verhalten auch verstehen. Er beißt um sich, wie ein in die Ecke getriebener Hund. Wohlwissend, dass es nicht gut aussieht für ihn.

Gut, liebes Tagebuch. Ich lege dich dann jetzt mal wieder fein unter meine Matratze, damit mein blöder Bruder nicht wieder in dir liest.

Oh, eine Sache noch: heute habe ich meine Stammzellen durch den ZVK zurückerhalten. Ein sehr stranges Gefühl. Sehr strange. Eine große Hitze wallte durch mein Gesicht, im Mund breitete sich der Geschmack von Tomatensaft aus. Ohne Scherz: Tomatensaft. Es ist das Konservierungsmittel, das so schmeckt. Bei Körpertemperatur wird es gasförmig und verlässt dann den Körper durch den Mund... Wie ich schon sagte: sehr strange.

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