Mittwoch, 3. Oktober 2007

Exklusiv! Der Krebs-Blogger im Interview

Reporter: Herr Nohm! Herr Nohm! Hättense vielleicht mal ne Minute?

Karl C. Nohm (unwirsch): Ja, was ist denn?

R.: Herr Nohm, man spricht ja jetzt allerorts von ihrem sogenannten Weblog, wo se so schön mitfühlbar über ihrn Krebs berichten. Was hammse denn genau?

N.: Hodenkrebs. Das mag zunächst lustig klingen, ist aber wie Scheiße am Schuh.

R.: Wie? Aber der soll doch so gut heilbar sein. Wie beim Friseur von der Tante vom Sohn meines Schwagers. Bei dem is alles super jetzt. Der hat auch Kinder und alles.

N.: Tja. Bei den meisten ist es einigermaßen schnell überstanden.

R.: Bei Ihnen etwa nicht?

N.: Bei mir nicht.

R. (ratlos): Bei Ihnen also nicht.

N.: Nein, bei mir nicht.

R.: Ääääääh, und was steht denn dann jetzt an bei Ihnen? Was erwartet Ihre Leser in den nächsten Tagen?

N.: Ich kann noch einige saftige Klinikaufenthalte versprechen, geschildert von einem saftlosen Schreiber. Stammzellensammlung, drei Zyklen Hochdosis-Chemo, ein bunter Blumenstrauß also. Sie verstehen?

R.: Jaaaaa…

N.: Na, ich muss dann jetzt auch mal weiter. Mir kommt’s gerade wieder hoch.

R.: Äh ja. Dann tschüssi!

N.: Tschüssi! (kotzt einen gewaltigen Schwall auf die Straße)

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein schwacher Trost: Solange er bloggt und Interviews gibt, lebt er!
Kein Trost: Alles andere wird unwichtig.
Ich werde den Blog nicht mehr besuchen kommen, es geht zu sehr an die Nieren. Ich bete für ihn. Ich wünsche ihm viele Wunder und wenig Schmerzen. Ich erinnere mich, wie ich ihn früher einmal bei kiddo getroffen hatte. "Die Zeit ist die Antwort!" werner